- 1621 -

1280. Breslau.

Reynold, vom Orden der Kreuzherren mit dem Stern, Prokurator des Klarenklosters, erneuert dem Schulzen von Neukirch (bei Breslau) das im Hause des Breslauer Bürgers Arnold von Liegnitz aufbewahrte und hei dem grossen Brande zerstörte Privileg, von welchem Berthold, Pfarrer von Neukirch und die Breslauer Bürger und Reichkrämer Heinrich und Johann bezeugt haben, dass der Vater des jetzigen Schulzen, weiland Arnold von Striegau, die Scholtisei von Gerhard de Brisin gekauft habe, und dass ein Freiheitsbrief von weiland Herzogin Anna der dortigen Scholtisei zusprach die 8te Hufe frei, den 3ten Pfennig vom Gerichte, eine freie Schenke, und Schaftrift für 200 Schafe, während die Kirche 2 Hufen haben sollte, qui accepti (! exe.?) fuerant de judicio. Die Einwohner entrichten von jeder Hufe 1 Vierdung Silber und 12 Scheffel Dreikorn, 2 Weizen, 4 Korn, 6 Hafer, sie sollen frei sein von der strosa (Wachgeld) und sonstigen polnischen Lasten, und das Recht gemessen, das die Dörfer um Neumarkt haben. Mitsiegler die Aebtissin des Klarenstiftes Hedwig, der Prior von St Matthias und der Pfarrer von Neukirch.

Z.: Bruder Gerlach Custos, Br. Heinrich von Bren, Br. Hermann Guardian und Er. Hermann Lektor der Minoriten.


Or. mit den drei S. der Aebtissin, des Priors und des Ausstellers P.-A. Klarenstift 28.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.